100 Jahre MV Bellheim – Jubiläumskonzert


Fotograf: Achim Scheurer

Mit einem abwechslungsreichen Frühjahrskonzert eröffnete der Musikverein Bellheim am vergangenen Samstag, den 9. März, das Jubiläumsjahr 2024 anlässlich seines 100-jährigen Bestehens. Das breitgefächerte und vielfältige Konzertprogramm beinhaltete Stücke von der Filmmusik über Märsche bis hin zu konzertanten Klassikern aus der Musikszene. Zahlreiche Zuhörer fanden den Weg in die Festhalle und beschenkte das Orchester mit ausreichend Applaus.

Ins Leben gerufen wurde der heutige Musikverein, der auf eine bewegte Vereinsgeschichte zurückblicken kann, im April des Jahres 1924.  Damals wurde durch Initiative des damaligen Kaplans Baumgärtner, der Katholische Jugend- und Jungmänner-Bund ins Leben gerufen. Dabei wurde zunächst eine Sportabteilung sowie eine Laienspielschar und kurz Zeit darauf eine Musikkapelle gebildet. Das hierzu erforderliche Geld für Instrumente konnte durch private Spenden sowie eine im ganzen Dorf durchführte Haussammlung aufgebracht werden, so dass im Sommer 1924 ein erster Anfang gewagt werden konnte. Schon zur Kerwe im gleichen Jahr spielten einige der angehenden Musiker zum Tanz auf.

Erster Dirigent der Kapelle war Martin Leingang, der sich uneigennützig ohne Entgelt zur Verfügung stellte und in dessen Wohnzimmer die ersten Übungsstunden abgehalten wurden. Nach zwei Jahren legte er den Taktstock in jüngere Hände. Es folgten die Dirigenten Kindler und schon nach einem weiteren Jahr Alois Hengen, mit dem die Kapelle das „Große Los“ gezogen hatte. Unter seiner Stabführung wuchs das Können der Einzelnen, es kamen neue Musiker hinzu und die instrumentale Besetzung wurde verbessert. Bis 1931 erreichte die Kapelle eine Stärke von 40 Musikern. Insgesamt machte Hengen aus der Kapelle einen Klangkörper, der weit und breit konkurrenzlos war, so ist es der Chronik des Vereins zu entnehmen.

Nach Kriegsende fanden sich 1945 bald wieder einige Musikerkameraden in Bellheim zusammen.  Initiator zum Neustart war Pfarrer Mann. Von nun an lagen die Geschicke der Musiker in den Händen des Katholischen Arbeitervereins. Dirigent war Alfred Diehl, ihm folgte 1949 Musiklehrer Karl Kessel und danach Ludwig Gohr.

Im Jahre 1953 beschlossen die damaligen Aktiven der DJK-Kapelle, sich mit Zustimmung von Pfarrer Ludwig Bold, einen neuen Vereinsnamen zuzulegen und als eigener Verein zu agieren. Durch die Umbenennung haben etliche Musiker das Interesse an der Mitwirkung verloren, so dass nur noch fünf der bisherigen Aktiven sowie einige Nachwuchskräfte sich bereitfanden, am Neuaufbau mitzuwirken. Durch intensive Werbung und durch Förderung der Nachwuchsarbeit, konnten in der Folgezeit viele Interessenten gewonnen und innerhalb von zwei Jahren war die Kapelle wieder in der Lage, in der Öffentlichkeit aufzutreten.

In der wechselvollen Geschichte des Vereins folgten weitere Vorsitzende und Dirigenten, die dem Verein an verantwortlicher Stelle zur Verfügung standen und ihm zum Erfolg verhalfen. Seit dem Jahre 2022 liegt die musikalische Leitung des Hauptorchesters in den Händen von Adrian Rüdiger. Musikervorstand ist Martin Müller, während Michael Hoffmann als Finanzvorstand agiert. Im Jubiläumsjahr besteht das Orchester aus ca. 40 aktiven Musikerinnen und Musikern.

Neben vielfältigen Aktivitäten im Vereinsleben legt der Musikverein großen Wert auf die Förderung der Nachwuchsarbeit, was dazu führt, dass immer wieder viele Jugendliche in das Hauptorchester aufgenommen werden können. Neben einem Jugendorchester besteht eine Blockflötengruppe. Zahlreiche Jungmusiker nehmen am Instrumentenunterricht teil, während die Kleinsten an der musikalischen Früherziehung teilnehmen.

Bericht: Alfred Gadinger